dinsdag 15 april 2008

2 - Der Heilige Gerlach in Rolduc (part 2)

Das Turnier sollte nur noch wenige Tage dauern, da kam ein Bote in das Lager und verlangte ungestüm Einlass in Gerlachs Zelt. Gerlach rüstete sich jedoch gerade für einen wichtigen Kampf, der in Kürze beginnen sollte. So wollte er den Boten zunächst nicht empfangen und liess ihn wegschicken. Doch der Kundschafter blieb beharrlich und liess Gerlach wissen, das er Nachrichten von seiner Frau brächte.

Da horchte Gerlach auf, liess ihn zu sich und befahl ihm, seine Botschaft zu verkünden. Was er da hörte, liess ihm das Herz im Leibe stocken. Der Bote überbrachte ihm die Nachricht vom plötzlichen Tod seiner Frau. Gerlach liess sich die näheren Umstände erzählen. Da erkannte er, warum er nicht zum Turnier hätte ziehen sollen. "So habe ich Schuld am Tod meiner geliebten Gattin!" sagte er zu sich selbst. In aller Eile verliess er Jülich - wenigstens auf ihrem letzten Weg wollte er seine Frau noch begleiten.

Seinen Rückweg führte durch das Rolducker Land. Als er in die Nähe der Abtei kam, merkte er, das sein Pferd dringend eine Rast brauchte. So liess er sich bei dem damaligen Abt Erpo anmelden. Dieser empfing den weitbekannten Ritter, von dessen Unglück auch er schon vernommen hatte.

Immer schlimmere Schuldvorwürfe hatte Gerlach sich unterwegs gemacht. Endlich hatte er den festen Entschluss gefasst, als Zeichen der Reue und Buβe, sein Leben von dieser Stunde an zu ändern. Er wollte all sein Hab‘ und Gut verlassen, eine Walfahrt nach Rom antreten und sein weiteres Leben in den Dienst Gottes stellen. All dies erzählte er dem Klosterrather Abt.
Erpo bestärkte ihn in diesem Vorhaben und nahm Gerlach noch in derselben Stunde die Beichte ab.
Und wirklich löste Gerlach, nachdem er sich von all seinen Gütern getrennt hatte, sein Versprechen ein. Hab‘ und Gut verteilte er an die Armen, die Waffen lieβ er zerschmettern und legte statt des ritterlichen Panzerhemdes das Sackleinen des Buβes an. Zu Fuss und allein machte er sich als Walfahrer auf den weiten Weg nach Rom und schliesslich sogar nach Jerusalem. Sieben Jahre diente er dort den Armen und Kranken, ohne sich mit den tödlichen Krankheiten wie Pest und Cholera anzustecken. Auf wunderbare Weise blieb er von allen Krankheiten verschont.

(to be continued……)
Pictures: © Sally

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